1560

Gasthof "Goldener Hirsch"

Mitte des 16. Jahrhunderts wird er als "Stundischer Gasthof" erfasst und ist damit sicher die älteste Fremdenunterkunft der Stadt Kamenz. Direkt dem Rathaus gegenüber gelegen, müsste er mit der 1225 an neuer Stelle gegründeten Stadt Kamenz entstanden sein. Schließlich war Kamenz ein Etappenort an der Hohen Straße. Die Herren von Kamenz erhoben hier bis zum Erlöschen ihrer Kamenzer Herrschaft im 15. Jahrhundert einen recht einträglichen Pferdezoll.

Uhlig führt hierzu aus:

1450 befindet sich an dieser Örtlichkeit der "Schwedischer Hof".
Erstmals wird er 1613 beim Kauf durch Zararias Breßler "Goldener Hirsch" genannt.
Im 30jährigen Krieg wechseln seine Besitzer häufig. 1621 während des Sächsischen Landtags logierte dort der sächsische Kürfürst Johann Georg I. für sechs Tage. 1643 erwarb George Gaue den Hirsch für 400 Taler von der Stadt Kamenz. Er besaß ihn bis 1669. Auf ihn folgte Samuel Berggold.

Dr. Reif teilt mit: "1732 wurde am Hause (Goldener Hirsch) die Kartusche angebracht, die außer einer Inschrift auch einen vergoldeten laufenden Hirsch in Reliefdarstellung zeigt. Der Bau ist wahrscheinlich älter und besitzt im Erdgeschoß schöne alte Gewölbe."

Der Gasthof blieb wie durch ein Wunder beim großen Stadtbrand von 1842 verschont.

 

Quelle

Kamenzer Heimatbuch, Heft 1, "Der Gasthof zum Goldenen Hirsch und was er erlebte", von Georg Uhlig

Dr. Werner Reif: Die älteren Kamenzer Bauten und Kunstdenkmäler. In: Das Buch der Stadt Kamenz. Herausgegeben vom Rat der Stadt Kamenz 1929, S. 108

 

Standort

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