"Viehseuchen" bei Rindern
"Die im Vorjahr ausgebrochene Viehseuche breitete sich 1753 weiter aus, so dass in fast allen Landesteilen ein mehr oder minder starkes Rindersterben auftrat. Der sächsische Landesherr (König August Friedrich III) sah sich deshalb genötigt, in einer Generalverordnung nochmals auf die bereits 1712, 1716, 1724, 1732, 1745 und 1746 erlassenen einschlägigen Verordnungen zu dringen. Gleichzeitig wurde das Spektrum der Maßnahmen erweitert. Vor allem befürchtete man, durch den Verzehr von Milch, Käse, Butter und Fleisch erkrankter Tiere, könne die Seuche auf den Menschen übertragen werden." , so Hartstock. Bei Nichteinhaltung drohten harte Gefängnisstrafen.
Sogar der Mist aus betroffenen Ställen durfte nicht von Pferden abtransportiert werden und war zu verbrennen. Damit fehlte er als Düngemittel für die Felder.
Die Zucht von Rinderrassen setzte erst im 18. Jahrhundert ein. Im Kamenzer und Oberlausitzer Raum dürften über Jahrhunderte hinweg Vorfahren des Schwarzbunten Niederungsrindes gehalten worden sein. Sie waren von den Niederungen bis hin zum Mittelgebirge geeignet, brachten ausreichend Milch und Fleisch und konnten auch Spanndienste leisten.
Quelle
Erhard Hartstock: Die Geschichte der Plagen der Oberlausitz - Eine Chronik der Ereignisse von 1112 bis 1869, Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2017