Dr. Andreas Günther stiftet den Andreasbrunnen, d.h. die bauliche Einfassung und Verzierung des Brunnens am Markt. Drei toskanische Säulen tragen einen dreieckigen baldachinartigen Aufbau. Auf diesem steht Justitia mit Schwert und Waage.
Die drei Seiten des Baldachins zieren das Kamenzer Stadtwappen, das Wappen des Königreiches Böhmen und das deutsche Reichswappen.
Nach dem Studium der Rechte und dem Erwerb des Doktorgrads, vermutlich in Prag, füllte Andreas Günther seit 1522 das Amt des Stadtschreibers ununterbrochen bis 1569 aus.
In der Funktion eines Ratsmitglieds, die ein Stadtschreiber von Kamenz in der Regel parallel zu seinem Amt bekleidete, schlug er eine neue Ratsordnung vor, die beinhaltete, dass statt der Wahl eines Bürgermeisters für jeweils ein Jahr, künftig drei Bürgermeister auf Lebenszeit als „Konsul regens“ alternierend eingesetzt würden.
1525 erfolgte die Umsetzung dieser Ordnung.
Für Günthers Ansehen bei König Ferdinand spricht neben seiner katholischen Konfession auch, dass er 25 Jahre Erfahrung im Rat von Kamenz hatte und so als einziger Bürgermeister der Sechsstädte nach dem Pönfall im Amt bleiben durfte.
Er gilt bis heute als einer der einflussreichsten Bürgermeister der Stadt.
Quelle
Städtische Sammlungen Kamenz Stadtgeschichte im Malzhaus
Sächsische Biografie