Ponickauhaus
Das Ponickauhaus ist eines der ältesten Bürgerhäuser in Kamenz, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht. Der älteste Teil des Hauses ist das aus dem Jahr 1225 stammende Kellergewölbe, das ursprünglich drei unterkellerte Bürgerhäuser miteinander verband. Diese wurden bei einem Stadtbrand im 15. Jahrhundert zerstört, sodass auf deren Grundriss das Ponickauhaus erbaut wurde. Die erste urkundliche Erwähnung wurde 1567 verzeichnet, als Hans von Ponickau das Haus als Leibgedinge für seine Frau Barbara von Gablenz kaufte. Das Haus befand sich 100 Jahre lang im Besitz des Westlausitzer Adelsgeschlechtes, dem es seinen heutigen Namen verdankt. 1667 gelangte es schließlich in den Besitz der Familie Schönberg.
Die heutige spätbarocke Fassade entstand in der Zeit zwischen 1745 und 1748, als das Haus sich im Besitz des Reichsgrafen Johann Casimir von Dallwitz befand. Auf der Mittelachse, die erste Rokokoelemente zeigte, befindet sich das Wappen des Grafen, das seine Initialen auf einem Spiegelmonogramm enthält.
Zu den späteren Besitzern des Ponickauhauses zählen Graf Johann Heinrich von Geyersberg und Ernst Gottlieb von Jeschky, bis es am Anfang des 19. Jahrhunderts in bürgerlichen Besitz überging. Nach dem Stadtbrand von 1842, den das Ponickauhaus überstand, befand es sich im Besitz verschiedener Tuchmacher. 1919 kauften es die Gebrüder Linke. Als diese 1933 Konkurs anmeldeten, gelangte es in den Besitz der Dresdner Bank und wurde als Wohnhaus genutzt, bis 1977 die letzte Familie aus dem Haus auszog. Parallel dazu zog im Jahr 1957 das Stadtmuseum Kamenz ein. 1961 konnte die erste Dauerausstellung eröffnet werden.
Quelle
Sächsische Museen Band 18, S. 9