Kamenz Ansicht von Deutschbaselitz

1845

Gründung Kamenzer Gewerbeverein

Am 11. Januar 1845 gründeten 39 Kamenzer Bürger den Gewerbe-Verein Kamenz. Schon am 17. Februar 1845 wurde das Statut beschlossen. Zum ersten Vorstand gehörten der Stadtrat und Apotheker Klinger, der Stadtkämmerer Hensel und der Schönfärber Hoffmann. 1847 übernahm Bürgermeister Haberkorn den Vorsitz. Vereinslokal war der Gasthof "Zum Goldenen Stern" am Markt.
Der Verein setzte sich das Ziel, nach dem verheerenden Stadtbrand von 1842 die wirtschaftlichen Interessen der Handwerksmeister, Händler und Fabrikbesitzer in Kamenz zu bündeln und stärker durchzusetzen, um so die städtische Wirtschaftsstruktur schnellstmöglich wieder aufzubauen.

1852 organisierte der Verein die 2. Oberlausitzer Provinzial-Gewerbeausstellung mit 267 Ausstellern und über 10.000 Besuchern, darunter Ihre Majestät, Königin Maria.
Zum 50jährigen Bestehens der Vereins wurde am 14. Juni 1894 die Jubiläums-Gewerbe- & Industrie-Ausstellung zu Kamenz auf dem Albertplatz von Bürgermeister Dr. Feig mit einer Rede eröffnet. Neben Ausstellung und Fachgesprächen fanden täglich Konzerte in einem eigens dafür von Baumeister Gustav Roick gebauten Musikpavillon auf dem Albertplatz statt. Er schenkte diesen der Stadt und er steht heute noch auf dem Festplatz im Kamenzer Forst.
Des Weiteren galt der Gewerbeverein zum einen als kulturell engagiert, da er beispielsweise den Bau des Hutbergturms in den 1860er Jahren oder die Initiative zur Gründung einer Realschule in Kamenz in den 1900er Jahren unterstützte.

Quelle

Jonas Klawitter, mündlich

Norbert Portmann: Der Kamenzer Gewerbeverein. In: Kamenz -Beiträge zu Geschichte und Kultur der Lessingstadt - Festschrift der Stadt Kamenz. Herausgegeben anlässlich des 775. Jahrestages ihrer urkundlichen Ersterwähnung, S.120 - 129

Kopien der Akten: Archivverbund Bautzen, Staatsfilialarchiv, 50012 Kreishauptmannschaft Bautzen Nr. 4399.

Standort

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