1864

Hutbergturm

Die Idee zum Bau des anfangs als Lessingturm bezeichneten, 18 Meter hohen Aussichtsturms ging von einem Komitee unter Leitung von Stadtrat Endrich aus.  Der Kamenzer Gewerbeverein wollte für Kamenz einen Anziehungspunkt für Fremde schaffen, um den Absatz der in der Stadt hergestellten Waren zu fördern. Und so sollte, wie schon in anderen Städten der Oberlausitz, ein Aussichtsturm auf dem Hutberg entstehen. Deshalb wurde im Frühjahr 1858 ein Verein "für den Bau eines Thurmes auf dem Hutberg" gegründet. "Bürgermeister Eichel, Stadtkämmerer Hensel, Apotheker Leiblin sowie der Stadtrat und Riemenmeister Endrich waren seine führenden Köpfe", berichtet Portmann. "Doch erst im Jahre 1864 konnte unter Führung von Endrich und August Reißmann der Turmbau realisiert werden".
"Am 21. August 1864, einem Forstfestsonntag, fand seine Eröffnung statt.  Nachmittags um 3 Uhr versammelten sich im Rathaus zu Kamenz die städtischen Behörden, eine Anzahl Festjungfrauen, der Sängerbund und ein großer Teil der Bürgerschaft ...., um unter Musikbegleitung nach dem Hutberg hinaufzuziehen", so Portmann. Nach der Festrede von Stadtrat F.A. Reißmann und einem Musikstück folgte ein Gedächtnisrede von Stadtrat Endrich. Anschließend taufte er den Turm auf den Namen Lessingthurm. Der Turm selbst trägt noch heute eine Inschrift mit seinem historischen Namenszug. Hinzu kommt ein tönernes Kamenzer Stadtwappen  von Eichenlaub bekränzt. Es wurde von Töpfermeister Emil Krah  dem neuen Turm gewidmet und auch von ihm finanziert. Sein begabter Töpfergeselle Eisler hatte es gefertigt.

 

Zu Füßen des Aussichtsturmes befindet sich ein Anbau, das so genannte Turmhaus.  Bis 1895 befand sich darin eine Gaststube, die zur Bewirtung der Besucher diente.

 

Da die Baumwipfel mittlerweile die Sicht ins Land versperrten, wurde 2010 der Hutbergturm aufgestockt. Seine Höhe beträgt nun 24 Meter.

 

 

 

Quelle

Norbert Portmann: Der Hutberg und seine Denkmale. In: Kamenz -Beiträge zu Geschichte und Kultur der Lessingstadt - Festschrift der Stadt Kamenz. Herausgegeben anlässlich des 775. Jahrestages ihrer urkundlichen Ersterwähnung, S.138 – 146

Norbert Portmann: Der Kamenzer Gewerbeverein. In: Kamenz -Beiträge zu Geschichte und Kultur der Lessingstadt - Festschrift der Stadt Kamenz. Herausgegeben anlässlich des 775. Jahrestages ihrer urkundlichen Ersterwähnung, S.125.

Adreß=Buch für den amtshauptmannschaftl. Bezirk Kamenz in Sachsen. 1910. Führer durch die Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, S. 4 - 6.

 

Foto

Gunther Tschuch

Standort

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