Walcker-Orgel
1891 wurde die von Eberhard Friedrich Walcker (Ludwigsburg) errichtete Orgel in der Hauptkirche St. Marien fertig gestellt. Die Firma Walcker entwickelte sich zu einer der führenden Orgelbaufirmen des 19. Jahrhunderts in Deutschland und darüber hinaus. Viele Großorgeln entstanden auch im Ausland und in Übersee. Eine der größten erhaltenen Orgeln steht im Dom zu Riga. Neben der Orgel in der Annenkirche in Annaberg ist die Kamenzer die zweite große in Sachsen erhaltene Walcker-Orgel. Bei der in Annaberg blieb zum großen Teil der Walckersche Klang original erhalten. In Kamenz erfolgte der technische Aufbau mit mechanischer Kegellade, einer Neuerung der Firma Walcker. Die Kamenzer Orgel diente als Vorbild der Restaurierungen u. a. in Riga.
1938 wurde die Kamenzer Walcker-Orgel einer grundlegenden klanglichen Umgestaltung durch die Fa. Eule unterzogen: gefühlsbetont grundtönige romantische Register wurden ausgetauscht gegen heller klingende entsprechend der "Orgelbewegung der 30-iger Jahre des 20. Jahrhunderts, deren Klangideal das eher Helle und Strahlende der Barockzeit war. Außerdem wurde das neugotische Gehäuse beseitigt. Reste davon hängen an der Nordwand der Orgelempore. Die Orgel erhielt ein neues "Gesicht mit dem bei der Restaurierung von 2005 neu bronzierten Freipfeifenprospekt. Die Restaurierung 2004 / 2005 nahm die Firma Ekkehart Groß aus Waditz bei Bautzen vor. Dabei wurde der klangliche Zustand von 1938 beibehalten. Die festliche Wiedereinweihung erfolgte am 15. September 2005.
Die Kamenzer Walcker-Orgel verfügt über 44 Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal
Quelle
Wikimedia
http://kg-kamenz-cunnersdorf.de/unserekirchen/hauptkirchestmarien/
http://en.wikipedia.org/wiki/Walcker_Orgelbau
Foto
Hans-Jörg Gemeinholzer - Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44512083