Barmherzigkeitsstift

1826

Barmherzigkeits-Stift

Am 3. Januar 1826 öffnete das durch die Initiative des Kamenzer Arztes Johann Gottfried Bönisch entstandene „Barmherzigkeits-Stift“ seine Pforten. Die Erlöse seiner „Topografie und Geschichte der Stadt Kamenz“ kamen dem Bau des Krankenhauses zugute. Zudem schaltete er in allen größeren Tageszeitungen Anzeigen mit Spendenaufrufen und schrieb hunderte Briefe. Das Barmherzigkeitsstift sollte insbesondere der Versorgung der Armen dienen, unabhängig von Religion und Herkunft, und daher den Namen Lessing-Stift tragen. Damit verknüpfte er sein humanitäres Anliegen geschickt mit dem Toleranzgedanken des großen Sohnes der Stadt, für den 1829, zum 100. Geburtstag, ein Denkmal im Eingangsbereich des Krankenhauses aufgestellt wurde.

Am 24. März 1828 begannen die Bauarbeiten für zwei Seitenflügel, in denen zehn Krankenstuben mit je zwei Betten und Wohnungen für den Gartenpächter und den Stiftsarzt entstanden – und zwar ohne das Stammkapital des Krankenhauses antasten zu müssen. Die Anbauten waren 1830 vollständig abgeschlossen. Wiederum hatten Spenden und Handwerksleistungen den Bau ermöglicht, wobei hohe Geldbeträge keine Seltenheit waren. So hinterließ beispielsweise eine Wohltäterin aus Bautzen dem Stift die erhebliche Summe von 500 Talern.

Das-Wunder-der-Barmherzigkeit-Wie-Kamenz-eine-„nothwendige-Anstalt-bekam(1)

Quelle

800 Jahre Kamenz - Was Kamenz und die Kamenzer bewegt(e), Kamenz 2025, Stadtbibliothek Kamenz

Marion Kutter:  Das Wunder der Barmherzigkeit. Wie Kamenz eine „nothwendige Anstalt“ bekam in:  „Sächsische Heimatblätter“ (Heft Kamenz, 2011)

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Standort

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