Kino in Kamenz
Am 09. Juli 1910 eröffnet das erste ortsfeste Kino als Weltkinotheater in der Bautzner Str. 51. Der Betreiber war Gastwirt Karl Bernhard Hauffe. Bereits im November 1910 erfolgten Umbauten und am 22. November 1910 die Wiedereröffnung unter dem Namen „Weltkino“. Nach dem Tod von Karl Bernhard Hauffe im Dezember 1914 übernimmt am 6. Januar 1915 seine Frau Ida die Kinogeschäfte.
Im Juli 1919, nach der Baugenehmigung für den Umbau nach einem Entwurf des Baumeisters Fritz Bräuninger, wurde gebaut und am 26. September 1919 konnte das Kino als „Kammerlichtspiele“ mit dem Film „Das Gelübde der Keuschheit“ wiedereröffnen.
Im Jahr 1922 fand der Einbau eines Orchesterraumes und zweier Ankleideräume statt.
Der erste „Farben-Ton-Revue-Film“ wird im Juli 1930 präsentiert.
Am 31. Dezember 1945 erfolgte der Entzug der Verfügungsgewalt von Ida Hauffe über die Kammerlichtspiele durch die Stadt Kamenz. Sie und ihr Sohn Rudolf werden als Treuhänder eingesetzt. Mit dem Befehl Nr. 10 der Sowjetischen Militäradministration (SMA) vom 26. Januar 1946 wird das Grundstück samt Kino in die Verfügung der Sojus-Intorg-Kino übergeben, wogegen Ida Hauffe und die Stadt Kamenz Widerspruch erhoben. Dem wurde nicht entsprochen, so dass es schließlich am 17. August 1947 zur Enteignung kam und die Kammerlichtspiele in die Vereinigung volkseigener Lichtspieltheater des Landes Sachsen (VVL) überführt wurden.
Im Jahr 1949 musste das Dach instandgesetzt werden. Nach der Auflösung der Vereinigung volkseigener Lichtspieltheater des Landes Sachsen (VVL) ging das Kino am 01. Januar 1953 in den VEB Kreislichtspielbetriebe über. 1954 baute man den Vorführraum um und vergrößerte den Kassenraum.
Die Wiedereröffnung fand am 1. Januar 1955 statt.
Ab 1963 betriebt die Kreisfilmstelle Kamenz das Kino bis es schließlich im September 1990 vor allem aus brandschutztechnischen Gründen zur baupolizeilichen Sperrung des Kinosaales kam. Im Jahr 1991 erwirbt es das Bauunternehmen Schwert GmbH. Den endgültigen Schluss der Kamenzer Kinogeschichte markiert das Jahr 1994.
Quelle
Kamenzer Geschichtsverein: Kamenzer Kinogeschichte
