1540

Heuschreckenplage

"Der unbeschreiblich trockene Sommer 1540 mit 19 Wochen Dürre beschleunigte nach der Ernte die Teuerung enorm. Eine großflächige Heuschreckenplage in Sachsen, die sich bis in den Kamenzer Raum ausweitete, verschlimmerte noch die Hungersnot."
Auch in den beiden Folgejahren blieben die Heuschrecken nicht aus. "Die leichte Dürre des Sommers 1541 beeinflusste kaum die Kornernte und dennoch sanken die Getreidepreise nur schleppend, weil eine Heuschreckenplage das zweite Jahr hintereinander in der Gegend um Kamenz größere Flächen vernichtete. Der nasse Herbst trieb die Teuerung wieder in die Höhe.
Obwohl der Winter des Folgejahres mit großer Kälte in ganz Europa aufwartete, das Ungeziefer vermochte er nicht auszurotten. Es zog Anfang September 1542 von Polen und Schlesien kommend ein anderer riesiger etwa 10 Meilen langer und gleich breiter Schwarm Heuschrecken über Löbau in Richtung des Meißnischen. Die gefräßigen Tierchen richteten besonders Schaden am späten Hafer, der Grumt und dem Heidekorn an. Die Plage währte sechs Wochen und nach Ablegen ihrer Brut in sandige Böden lagen die abgestorbenen Insekten stellenweise eine Viertelelle dick auf den Feldern.", so Hartstock.

Quelle

animalia.bio/de/migratory-locust#google_vignette

Erhard Hartstock: Die Geschichte der Plagen der Oberlausitz - Eine Chronik der Ereignisse von 1112 bis 1869, Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2017

 

Standort

Scroll to top