1480

Hauptkirche St. Marien

Zur Geschichte der Hauptkirche St. Marien gibt es wenige historische Angaben. Bereits aus der Urkunde von 1225 erfährt man, dass in der neu zu errichtenden Stadt der Platz für eine Kirche nebst Pfarrgarten vorgesehen war. Und so wird vermutet, dass es 1275 eine Kirche am heutigen Standort, dem höchsten Punkt der Altstadt, gegeben hat. Gurlitt gab an, dass der Vorgängerbau der heutigen Hauptkirche dreischiffig gewesen sein muss. St. Marien, wie wir sie heute kennen, wurde  im 15. Jahrhundert aus einheimischem Granit erbaut, die Fertigstellung erfolgte um 1480. Sie ist die einzige vollständig aus Granit gebaute Hallenkirche nördlich der Alpen.
Erhalten geblieben sind von der mittelalterlichen Ausstattung u. a. zwei gotische Schnitzaltäre: der Marienaltar (1519), der Michaelsaltar (1498), das Sakramentshaus mit meisterhafter Schmiedearbeit, Levitensitze, ein Taufstein aus Granodiorit aus dem 14. Jahrhundert mit Taufschale und Taufdeckel, eine Kreuzigungsgruppe aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, eine Kanzel von Andreas Dreßler (1564). Mit ihren Emporen, Gestühlen und Einbauten stellt sie eine der besterhaltenen Bürgerkirchen dar. Die Walcker-Orgel wurde 1891 eingebaut. Im Altarvorraum befinden sich die Grabsteine der Eltern und Großeltern von Gotthold Ephraim Lessing, dessen Vater über fünfzig Jahre Pfarrer in Kamenz war.

Zu letzten Mal ist am 21. September 2025  das Stahlglockengeläut zu hören.

Quelle

Wikimedia

http://wikipedia.org/wiki/Eberhard_Friedrich_Walcker

Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der Bau-  und Kunstdenkmäler des Königsreichs Sachsen. Sechsunddreißigstes Heft. Die Städte Kamenz und Pulsnitz. S.1 ff.

Video

Gunther Tschuch

Standort

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