Erste Predigt im lutherischen Sinne
Entgegen dem Willen des Pfarrers Gregor Günther predigt Kaplan Johann Ludwig Ostern 1527 im lutherischen Sinne und spendet der Kirchgemeinde das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Ludwig wird daraufhin seines Amtes enthoben und muss die Stadt verlassen. Es dauert noch einige Jahrzehnte, bis sich die Reformation in der Stadt endgültig durchsetzen sollte.
Trotz Skepsis und teilweiser Anfeindungen hielt sie spätestens um 1540 in Kamenz Einzug. Rechtlich geregelt war die evangelische Kirche jedoch erst 1561.
Im 16. Jahrhundert werden die Sechsstädte zu Triebkräften bei der Einführung der Reformation. Die Oberlausitz wird größtenteils evangelisch und steht damit im Widerspruch zum Landesherren, dem katholischen böhmischen König.
Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 müssen die protestantischen Sechsstädte Waffenhilfe leisten und ziehen an der Seite König Ferdinand I. gegen ihre Glaubensbrüder. Die Truppen verlassen noch vor der entscheidenden Schlacht bei Mühlberg jedoch das Heerlager. Darin lag die Ursache für den Pönfall 1547.
Wegen reformationsbedingt ausbleibender Spendenbereitschaft der Einwohner verlassen die Franziskanermönche ab 1565 allmählich Kamenz.
Quelle
Städtische Sammlungen Kamenz Stadtgeschichte im Malzhaus