Kamenzer Münzprägungen
Nicht zuletzt durch die Aufwertung als Austragungsort eines Landtags der Oberlausitzer Stände, vor allem aber durch die Not des Dreißigjährigen Krieges, begann Kamenz 1622 eigene Münzen zu prägen, die als Kamenzer Dreier und Pfennige in die Geschichte eingingen. Es handelte sich um Kupfermünzen. Die Dreier haben auf der einen Seite das Wappen der Herren von Kamenz, den Adlerflügel mit drei Punkten, und auf der anderen die Inschrift in vier Zeilen BONO PVBLICAM. 1622 in einem Zirkel eingeschlossen. Die Pfennige sind nur auf einer Seite mit einem Adlerflügel geprägt, unter dem mit „1 d“ - ein Denare - ihr Wert steht.
Diese sogenannten Kippermünzen sind Münzen mit vorübergehender Gültigkeit. Sie entsprachen nicht der Augsburger Reichsmünzordnung von 1559. Die Münzherren ließen gutes Geld einschmelzen um verfälschtes, geringhaltiges Geld zu prägen.
Münzstätte war das Hirsehaus an der Ecke vom Markt und Topfmarkt, heute Pfortenstraße.
Quelle
Städtische Sammlungen Kamenz Stadtgeschichte im Malzhaus
800 Jahre Kamenz - Was Kamenz und die Kamenzer bewegt(e), Kamenz 2025, Herausgeber: Stadtbibliothek Kamenz, S.29
